Interview mit dem Regisseur

Nach dem Besuch bei Emils Haus und dem Anschauen des Filmes von Jens Rövekamp hat Sinead dem Regissuers folgednen Fragen gestellt:

 

·       Wie war es, mit so einem Mann wie Emil zu arbeiten?

>>Es war eine tolle Erfahrung, nicht immer einfach, weil Emil sich nicht einschränken lässt, das heisst es ist nicht möglich gewesen, mit ihm einen Termin im voraus  zu vereinbaren. Wir als Filmteam mussten immer gemeinsam ein Datum bestimmen und dann auf gut Glück zu Emil fahren, mal war er da, mal eben nicht, manchmal hatte er Lust zu antworten und ein andermal nicht. Im Grossen Ganzen war es aber je länger desto einfacher!

 

·       Wie konnten Sie Emil überzeugen, da überhaupt mit zu machen?

>> Ich glaube, wir sind alles Menschen, denen man vertrauen kann und das spürte Emil sehr deutlich - obwohl er lange nicht genau wusste, was das Ergebnis werden soll, hat er gespürt, dass wir nicht gegen ihn arbeiten.

 

·       War es gefährlich, in dem alten Haus zu arbeiten, beziehungsweise zu drehen?

>> Ja, das war es, ein Zimmermann warnte uns, das Haus besser nicht zu betreten; vor allem auf dem Dachboden waren viele Bodenbretter, die durchgefault waren. Wir mussten gut aufpassen, dass wir auf den Balken liefen.

·       Wie sind Sie auf Emil und das Haus gekommen?

>> Chrige und Peti lernten Emil bei einem ihrer Spaziergänge kennen und fanden ihn sehr sympathisch. Sie riefen mich an und sagten mir, dass ich unbedingt kommen und Emil auch kennen lernen müsse. So nahm es seinen Lauf.

 

·       Welches  war der Schlüsselpunkt, der Sie dazu gebracht hat, einen Film über ihn zu drehen?

>> Er hat mir sehr gefallen, eine super Ausstrahlung, nicht mürrisch und miesgrämig, sondern freundlich. Dann die Geschichte, seine Geschichte, diese neuen Häuser und das alte Haus. War schon toll!

 

·       Wie haben die Leute reagiert, als sie erfuhren, dass Sie einen Film über Emil drehen wollten?

>> Die Leute waren verschiedener Meinung, die meisten fanden es super, einige Nachbarn waren gegen uns.

 

·       Wie gingen Sie bei den Dreharbeiten vor? Ganz normal wie in anderen Filmen oder anders?

>> Ich ging vor wie immer, den Menschen kennen lernen und eine gute Ebene mit ihm entwickeln. Emil musste sich ja auch an meine Kamera gewöhnen (er nannte sie Kanone). Was anders war: Wir konnten keine Termine im voraus vereinbaren, alles basierte auf dem Tages Rhythmus und der Tagesform von Emil.

 

·       Wie reagierte  Emil auf die Idee, dass ein Film über ihn gedreht werden sollte?

>> Er musste erst begreifen, dass wir nicht Fotos machten, sondern bewegte Bilder, er war sehr skeptisch und wir waren anfangs gar nicht sicher, dass er seine Zustimmung geben würde. Während der Dreharbeiten gefiel es ihm aber dann immer besser!

 

·       Würden Sie so etwas nochmals machen? Wenn ja, warum?

 

>> Klar würde ich das sofort wieder machen. Allerdings haben wir 4 Jahre benötigt, bis wir endlich unser Geld zusammen hatten; das heisst also, wir arbeiteten gratis und erst durch den Erfolg des Filmes kam dann Geld rein. Es ist ein guter Film geworden, das sagen sehr viele Leute und das möchte ich immer wieder erleben.

 

 

Danke vielmal für das Beantworten der Fragen.

Es war mir eine Ehre, Ihnen die stellen zu dürfen.

Herzlichen Dank!

Sinead Bauder, März 2010