Peter Diriwächter - sein Leben tagtäglich seinem Haustier anvertraut

Ich kenne einen Menschen, der speziell ist!

An einem Dienstag Morgen, kam der sehbehinderte Peter Diriwächter zu uns in die Schule.
Herr Diriwächter ist stark sehbehindert, muss deshalb in ständiger Begleitung seines Blindenhundes sein.

Herr Diriwächter erzählte uns in diesen zwei Stunden über sein Leben als Blinder. Ich erfuhr einiges, das ich vorher nicht wusste.

Da Herr Diriwächter blind ist, muss er vor dem Einkaufen den Einkaufzettel auswendig lernen.
Denn falls er etwas vergisst, würde seine Frau wütend werden, aber bis jetzt hat sie ihm den Kopf noch nie abgerissen.

Als ich erfuhr, wie viel sein Blindenhund kostet, wurde ich blass im Gesicht, der Blindenhund kostet nämlich über 50`000 Franken.
Das ist mehr als das Zwanzigfache eines normalen Rassen-Hundes, der ca. 1000 - 2000 Franken kostet.

Herr Diriwächter erzählte uns ausserdem, dass er früher in seiner Schulzeit im Dunkeln kaum den Heimweg gefunden hätte, da er nachtblind gewesen wäre (Heute kann er nur noch Lichtunterschiede wahrnehmen). Deshalb fuhr er immer mit dem Velo seinem Kollegen hinterher, da der ein sehr helles Schlusslicht am Velo hatte. Aber dies klappte halt nur so lange, bis der Kollege einmal krank wurde. Alleine auf sich gestellt, fuhr er mit dem Velo in eine Abschrankung einer Baustelle und damit fand das Velofahren für ihn ein Ende.

Herr Diriwächter wollte uns tatsächlich weismachen, dass er als Schweizer italienisch mit seinem Hund rede.
Aber dies ist tatsächlich wahr, da Hunde besser auf hohe und tiefe Töne reagieren.
Es hat nun mal im Italienischen mehr Tonabwechslungen, wogegen im Schweizerdeutschen alle Töne gleich klingen.

Falls mal jemand seinen Hund streicheln will, zieht er ihm zuerst Führgewand und  Leine ab.
Er darf diese Arbeitskleidung nur tragen, wenn er führt, so kann er das Führen von seinem Vergnügen trennen.

Mich fasziniert es, dass Herr Diriwächter sein Leben tagtäglich seinem Haustier anvertraut.

Herr Diriwächters Besuch hat mich positiv überrascht, da er uns sehr offen gegenüber trat und sehr viele Dinge über sein Privatleben preisgab.

Ich habe gelernt, dass das Leben als Blinder nicht einfach schwarz ist, sondern genau so viel Freude wie unser Leben bereitet.

 
Andreas