Sachbücher zum Thema Behinderungen

Landminen. Ein Bein für fünf Dollar - Reine-Marguerite Bayle

Elefanten Press, 1999; 125 S.

«Prich hatte nicht gedacht, dass es so viele und so unterschiedliche Minen gibt. Auf jeden Fall steht für ihn fest, dass es nichts Grausameres und nichts Sinnloseres gibt als Antipersonenminen. Ein paar hundert Gramm Sprengstoff in einer kleinen Plastikdose, die in die Erde versteckt wird. Du trittst darauf, es explodiert, und innerhalb von einer Sekunde ist dein Leben zerstört. Es ist unabwendbar. Entweder du stirbst oder du trägst bleibende Verletzungen davon, ohne jemals deinen Feind zu Gesicht bekommen zu haben. Es ist eine sehr wirksame Waffe, dauerhaft, unverwüstlich und obendrein spottbillig. Es lebe der Fortschritt! Zehn, zwanzig, dreissig Jahre nach Kriegsende, wenn die Friedensabkommen schon lange unterzeichnet sind, sind sie immer noch da, allzeit bereit, diese "ewigen Wachtposten", wie man sie in Kambodscha nennt.»

Alle zwanzig Minuten tritt irgendwo auf der Welt ein Mensch auf eine Mine. Das Taschenbuch, unterstützt von «Handicap International» beschreibt zwei Schicksale aus Moçambique und Kambodscha und erklärt in einem Sachteil alles Wissenswerte rund um APM, deren Produktion und weltweitem Geschäft damit und berichtet über den Kampf der internationalen Kampagne gegen Landminen, die 1997 mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde.

Die Autorin besticht durch ihre sprachliche Schlichtheit, Ausdrucksfähigkeit und nicht zuletzt durch die Wahl der beiden authentischen Geschichten. Sehr aufrüttelndes, wichtiges und gut verständliches Buch, das auf spannende und interessante Art über einen schrecklichen und heimtückischen «Nebeneffekt» eines Krieges informiert. Unbedingt allen Menschen dieser Erde dringendst empfohlen!