Sehbehinderung - eigene Erfahrungen - Dilan

Ich führe Remo zum Spielplatz der Mittelstufenschüler. Zuerst muss er die Dunkelbrille aufsetzen. Danach hält er mich am Arm fest. Ich führe ihn durch zwei schräge, parallel stehende Stangen. Ich sage ihm, dass er die Stangen berühren kann. Danach folgen kleine Baumstammblöcke. Dort laufen wir im Slalom. Nach ein paar Schritten kommen zwei unterschiedlich grosse Reckstangen. Ich schlage ihm vor, dass er mit der Hand den Eisenstangen entlang gleiten kann. Neben den Reckstangen steht ein dritter Pfosten, der keine Stange hat. Remo gleitet mit der Hand auf die grössere Reckstange und geht vorsichtig unten durch. Danach kommt ein Schwebebalken. Er hält sich fester an meinem Arm und steigt unsicher auf den Schwebebalken. Dann balanciert er. Das gleiche macht er auf dem zweiten Balken. Ich führe ihn zur Treppe. Er hält sich am Treppengeländer fest. Ich sage ihm, dass er sich umdrehen sollte und dass wir zurückkehren würden. Wir steigen die Treppe herunter. Dann gehen wir auf dem ebenen Weg zurück zum Start.

 

Als nächstes setze ich die Dunkelbrille auf. Ich halte mich mit der Hand an Remos Arm. Er führt mich zwischen den zwei Stangen durch. Ich fühle mich unsicher und mache kleine Schritte, weil ich darauf achte, dass ich nicht stolpere.

Der Weg kommt mir viel länger vor als ich dachte. Als nächstes laufe ich quer durch den Slalom. Ich weiss nicht, was vor mir kommt, so vertraue ich Remo, wo er mich hinführt. Mit den Händen taste ich um mich herum. Dann fühle ich die kalten Eisenstangen, die vom Regen feucht sind. Als ich mich unter die Stange beuge, die ich mit den Händen fest halte, habe ich Angst, dass ich mit dem Kopf anschlagen könnte. Es ist ein ängstliches und unsicheres Gefühl, auf dem glitschigen Schwebebalken zu balancieren.

Bei der Treppe fühle ich mich sicherer, weil ich mich am Geländer festhalten kann. Durch Tasten mit den Händen, konnte ich mich besser orientieren.


Dilan