Yves Kilchör, ein spannender, lustiger, fröhlicher, aufmerksamer Mensch

Ich kenne einen Menschen, der speziell ist!

In dieser Woche habe ich einen Menschen kennen gelernt, der seit Geburt auf einem Auge gar nicht und mit dem anderen nur noch ca. 2% sieht. Er hat uns aus seinem Leben erzählt und uns unsere Fragen beantwortet.



Yves Kilchör ist 23 Jahre alt und kommt aus Bern.

Er erkennt, was wir in 100m Entfernung, erst auf 2m.

Er ging 10J. in eine Blindenschule, hat deine KV-lehre mit BMS absolviert und studiert nun Journalismus.

Sein Hobby ist das Radio, er unterhält mit Radio Blind Power eine Webseite und hat eine eigene Radio Sendung, die er mit einem Kollegen leitet.


Yves kennt über 1000 Tastaturkürzel eines PC auswendig.

In der Schule lernte er ca. 40'000 Abkürzungen.

Der junge Mann hört oft Hörbücher und liest selten Romane.

Er hat ein iPhone und kommt gut damit klar, dank der Sprachführung.

Yves geht in den Ausgang mit Sehenden und er hat kein Problem damit. Sein Umfeld besteht aus Sehbehinderten und Sehenden, zu je etwa 50%.


Einen Blindenhund hat er nicht, doch man könnte ab 18 Jahren einen bekommen. Yves ist lieber mit dem Weissen Stock unterwegs, da er so viel reist und arbeitet, dass er keine Zeit für einen Hund hat.

In Deutschland gibt es sogar Blinden-Ponys und Blinden-Schweine erzählte Yves.


Seine Familie stand immer hinter ihm, das hat ihm sehr geholfen, er wurde gleich behandelt wie die Geschwister trotz seiner Behinderung.

Sein Vater unternahm viel mit ihm, er ging zum Beispiel mit ihm an einen Fussballmatch.

Yves spielt gerne Torball und fährt heute Ski und Snowboard.



Yves hat auf mich einen sehr positiven und lustigen Eindruck gemacht.

Er ist ein sehr spannender Mensch, lustig, fröhlich, aufmerksam.


Ich hatte gedacht, er wäre eher zurückhaltend und leise, doch er war ganz anders als erwartet. Trotz seiner Sehbehinderung will er als „normaler“ Mensch behandelt werden, er geht in den Ausgang und hat auch sehende Freunde.

Man merkt ihm die Sehbehinderung gar nicht an, wenn man mit ihm zusammen ist.


Ich habe vieles von Yves gelernt, aber auch von den drei Männern, die uns Torball beigebracht haben; aber auch Herr Diriwächter hat uns spannende Sachen über sich, die Blindheit und seinem Führhund erzählt.

Es ist schwierig blind zu sein. Und ich denke, wir sollten die Blinden nicht als etwas „Schlechteres“ bezeichnen, denn eigentlich sind sie viel klüger als wir, sie müssen viel mehr lernen und brauchen ein gutes Gehör und viel Fantasie und Orientierungsvermögen.

Wir sollten sie respektieren und sie als Vorbild nehmen. So werden wir schwierige Lebensphasen besser managen.



Justine Taugwalder, 3. Sek b