David Hostettler

Move-it! Schlussevent Steps!

Nach dem  Move-it-Workshoptag vom 18. Mai 2009 hast in unserem  Schulhaus weiter "gebechert" (Sport Stacking), jongliert.. es bewegte sich etwas im Training zum Abschlusstag Steps von Move-it am 2. Juli.

Zu unserem Bewegungsprojekt Move-it gibts ebenfalls ein Weblog, in welchem die wichtigesten News festgehalten und die Bilder des Events zu sehen sind.

Weblog Move-it 2009

Viel Spass beim Bloggen! Kommentare erwünscht!:-)


Nebst vielen kleinen Spielturnieren und spielerischen Attraktionen, die die einzelnen Klassen für den Morgen vorbereiteten (dazu gehören auch die Workshops der 3. Klassen zum Thema Alkohol - u.a. ein Parcours mit Rauschbrillen oder ein Quiz), massen sich die Klassen am Nachmittag in Vierergruppenstafetten im Stacken, gefolgt von Einzelwettkämpfen.

Weitere Posten waren u.a. die Trendsportarten Slackline (oder Slacktivity.ch) und Pétanque, aber auch New Games oder das Spielbuffet... und vieles mehr!

 

Hier finden sich Bilder und ein Text zum 2. Juli 09. Viel Spass!


Nachfolgend - extra zu diesem Anlass -  im Lesefutter ein Interview mit dem Workshopleiter im Footbag, David Hostettler.

Viel Spass!

 


Footbag-Ballkünstler und Lehrlingschweizermeister David Hostettler

Der Aargauer Footbagger und Informatiker David Hostettler ist einer der wenigen nicht professionellen Workshopleiter unseres Bewegungsprojekts Move-it! Eine interessante Persönlichkeit, voller Bewegungs- und Tatendrang.

 

David, du jonglierst mit deinen Füssen gekonnt einen plumpen Ball. Was ist daran so faszinierend?

Das Spiel gegen die Gravitation, das man nie gewinnen kann. Es gibt immer neue Tricks, die man lernen kann. Und diese kann man in unendlich vielen Variationen mit einander kombinieren - man kann immer neue Möglichkeiten ausprobieren. Es verbindet also Kreativität mit Sport (Ausdauer!) und auch Ästethik - einen Trick so schön wie möglich zu machen. Und natürlich fasziniert mich auch die Footbag-Szene - man kennt alle aktiven Spieler aus der Schweiz persönlich und auch viele aus dem Ausland.


Du betreibst erfolgreich eine Aussenseiter-Sportart. Was sind das für Menschen, die Footbag spielen?  Wie würdest du dich beschreiben, was für ein Typ bist du?

Alle verschiedenen Menschen spielen Footbag! Es gibt keinen Footbager-Stereotypen. Bei uns in Zürich im Verein spielen sogar 2 Lehrer Footbag ;) Was für ein Typ ich bin, ist schwierig zu sagen. Ich fühle mich allgemein von Freestyle-Sportarten angezogen. Im Winter fahre ich viel Ski, im Sommer Longboard und in den Ferien geh ich an den Antlantik zum Surfen.


Footbag hat viel mit Bewegungslust und Koordination, aber auch mit Rhythmus und Tanz zu tun. Wie bist du zum Footbagspiel gekommen? Und was hat dich schlussendlich gepackt, dass du es bis zum Spitzensport getrieben hast?

Ich hatte viel Hacky-Sack in der Schule gespielt. Irgendwie sind wir dann auf Footbag gekommen und haben Videos im Internet gesehen. Und einmal habe ich dann Leute von dem Verein Sole Rebels aus Zürich an einem Open-Air kennen gelernt und gehe seither in Zürich ins Training. Mittlerweile habe ich auch einen (kleinen) Verein in Aarau gegründet - zusammen mit Andreas Peier, dem aktuellen Schweizermeister. Der grösste Ansporn ist, mit anderen Spielern zu trainieren, so dass man sich gegenseitig pushen kann, um schwierigere Tricks und Kombinationen machen.


Am 2. Mai 09 finden die Schweizer Meisterschaften im Footbag statt. Nimmst du auch wieder teil daran?

Natürlich nehme ich dort teil. Ich hoffe, dass ich es wieder unter die ersten 3 schaffe.... könnte aber schwierig werden, da ich nicht so viel trainieren konnte und ich noch nicht einmal die passende Musik für meine Routine gefunden habe. Mal sehen was sich ergibt ...


Was ist das Spezielle an Schweizer Meisterschaften? Worin unterscheiden sie sich von einem lokalen Turnier?

In der Schweiz gibts ca. dreimal im Jahr eine SwissJam. Dort treffen sich die meisten Spieler aus der Schweiz und manchmal kommen auch Spieler aus dem Ausland. Es gibt dann kein richtiges Turnier - es wird nur "geshreddet" und am Abend manchmal auch gefeiert. An den Schweizermeisterschaften ist der Unterschied, dass mehrere Turniere in den meisten Disziplinen durchgeführt werden und dies vor Publikum. Das macht das ganze viel interessanter.


Träumst du von Weltmeisterschaften?

Letztes Jahr war ich an den Weltmeisterschaften in Prag, ich habe aber nicht am Turnier teilgenommen. Ich hatte bereits zweimal an den Europameisterschaften teilgenommen - in Wien und in Lausanne. Das ist alles viel grösser

Welches war dein schönstes Erlebnis mit dem Footbag?

Vielleicht als ich noch nicht so lange spielte und das erstemal die Footbag-Künste des 5-fachen Weltmeisters Vasek Klouda (aus Prag) live in Zürich sah.


Du hast in Zürich an den Schweizermeisterschaften der Informatik-Berufe in der Disziplin IT/Softwareapplikationen 2006 die Goldmedaille geholt. Herzliche Gratulation!:-) Was hast du für diesen Titel machen müssen?

Zuerst musste ich an einer Qualifikation an der Schule teilnehmen, um an den Schweizermeisterschaften zugelassen zu werden. Danach war während einer Berufsmesse in Zürich von 08.00 Uhr - 17.00 Uhr die Schweizermeisterschaft. Ich musste dort verschiedene Aufgaben mit Access / Excel / Windows / Correl Draw / Photoshop / Illustrator / Power Point und anderen Programmen durchführen, z.B. vorgegebene Zeichnungen im Illustrator erstellen oder aufwändige Berechnungen mit Excel, Datenbankabfragen mit Access erstellen und VBA programmieren. Das sind zwar nicht die typischen Aufgaben, die ich sonst als Informatiker erledige (Programmieren), aber die Prüfung war trotzdem herausfordernd.


Aufgrund deines Erfolgs hast du in Japan 2007 an den Berufsweltmeisterschaften mitmachen können. Welche Erfahrungen hast du da gemacht?

Obwohl ich nicht so gut abgeschnitten habe (10. von 18) und nur sehr knapp ein Diplom verpasst habe, war es eine sehr gute Erfahrung. Es hatte sehr viele Teilnehmer, es gab eine sehr grosse Eröffnungsfeier und Schlusszeremonie. Ich habe Tokio gesehen: Wir assen im 54. Stock eines Hochhauses zu Mittag. Im Hotel hatten wir  direkten Ausblick auf den Mount Fiji. Und ich lernte viele Leute kennen. Das war alles sehr speziell; vor allem die Zeit nach dem Wettkampf, als die Anspannung vorbei war und wir noch 4 Tage in Japan verbrachten.


Hast du in Japan auch Footbag gespielt? Kennen die den Sport ? Wenn nicht, wie haben die Japaner auf deine Künste reagiert?

Nein, niemand kannte den Sport und alle waren sehr begeistert, auch schon von einfachen Tricks. Ein Teilnehmer von Singapur, der in der gleichen Kategorie wie ich antrat, hatte mich gefilmt, wie ich einige einfache Tricks machte und ich habe dieses Video dann etwa ein halbes Jahr später auf Youtube gefunden, das fand ich sehr lustig.


Du hast bereits eine tolle berufliche Karriere hinter dir. Siehst du irgendwelche Parallelen zwischen deinem Beruf, der viel Konzentration und Durchhaltevermögen braucht, deinem beruflichem und sportlichen Erfolg?

Meine berufliche Karriere steht hoffentlich noch vor mir :) Nein, ich sehe da eigentlich keine Parallelen. Footbag ist für mich ein Ausgleich zum schulischen Alltag.


Du bist auch in der Freizeit sehr aktiv. Du machst an der Freestyletour mit, trainierst Footbag..und studierst Informatik an der Fachhochschule. Wie bringt man das alles auf eine Reihe?

Nebenbei habe ich noch mit dem Fotografieren angefangen und helfe einem Künstler, ein Buch über sein Kunstwerk zu erstellen, im Winter war ich viel Skifahren, ich habe eine Freundin und von Zeit zu Zeit mache ich eine Webseite (gerade erst die Webseite der Footbag Schweizermeisterschaften) oder ein Footbag-Video. Die Freestyletour dauert nur eine Woche im Sommer und da verdiene ich Geld mit Footbag unterrichten - das ist sehr toll. Auf Ausgang muss ich deswegen nicht verzichten - ich gehe immer mindestens einmal aus am Wochenende oder unter der Woche. Aber ich habe halt kaum Zeit, um einfach mal einen gemütlichen Tag nur mit "Rumhängen" zu verbringen, da ich meistens irgendwas zu tun habe. Ich denke, ich schaffe das alles nur, weil mir all diese Sachen viel Spass bereiten. Manchmal ist es sehr streng an der Schule - und dann wird es halt schon schwierig, sich zu motivieren.

Mit all deinen Erfolgen und Titeln - bist du nun ein Vorbild für die aktuelle Generation der Jugendlichen? :-) Was möchtest du den Jugendlichen vermitteln?

Man kann alles erreichen was man will. Man muss bloss nie aufgeben, hart dafür kämpfen und Rückschläge in Kauf nehmen!

 

Herzlichen Dank, David, für das Interview und die Zeit, die du uns geopfert hast! Weiterhin viel Spass mit dem Footbag und alles Gute im Beruf!

 

http://www.youtube.com/watch?v=_NKESlDGALQ

 


Passend zu Move-it & Steps und Footbag sind folgende Videos exquisiter Sportler & Sportarten!

Viel Spass! :-))

 

 

 


 

David Hostettler
David an der Arbeit in Japan
David Hostettlers Kick
David beim Footbag-Spiel