Mein Weg zur Berufswahl und Lehrstelle

Ich kann nur allen empfehlen, gebt niemals die Hoffnung auf, glaubt an euch selbst und traut euch etwas zu!

Bei mir war am Anfang alles durcheinander. Als zum erstenmal in der Schule das Thema Berufswahl kam, wusste ich gar nichts. In der 2. Sek, am Tochtertag durften wir Jungs auch irgendwohin gehen. Zu meinem Vater konnte ich nicht gehen, also ging ich mit einem Bekannten.

Das erstemal ging ich als Mediamatiker schnuppern. Es war die erste Schnupperlehre, halb so schlimm, weil ich den Chef schon kannte und duzte. Es gefiel mir aber dann doch nicht.

Zwischen der 2. und 3. Sek wollte ich Schreiner werden, mein Vater ist gelernter Schreiner. Darum hatte ich auch das Freifach GTZ gewählt. Ich war längere Zeit von diesem Beruf begeistert, bis ich in den Ferien schnuppern ging. Es war extrem anstrengend und ich war jeden Tag todmüde, musste nur Fenster herumschleppen. Am Ende dachte ich, das ist nicht mein Job.

Plötzlich hatte ich einen Schwärmerei für Autos und Töfflis.

Ja, da wollte ich Automechaniker werden. Ich dachte wieder nur an die positiven Seiten, an nichts Negatives. Ich träumte schon, wie ich selber an meinem Auto schrauben könnte usw..

In den nächsten Ferien ging ich als Mechatroniker, Automobilfachmann und Automobilassistent schnuppern. Alles in einer Woche im selben Betrieb.

Während der ganzen Woche hatte ich von mehr als 10 Autos die Räder gewechselt und sie von A - Z geputzt. Unterschätzt die Arbeit nicht. So ein Rad von einem Riesending ist recht schwer und schwierig zu montieren. Beim Gespräch Ende der Woche hatte der Chef vieles gesagt, (ach ja, die ganze Werkstatt war mal voll altes Motorenöl gespritzt dank mir). Als Mechatroniker reichten meine Fähigkeiten nicht, aber als Automobilfachmann schon, was ich jedoch nicht wollte. Also wieder nichts.

In der Zwischenzeit zeichneten wir im GTZ ein eigenes Traumhaus. Ich konnte es gut und es gefiel mir. Die GTZ-Lehrerin fragte mich, wieso ich nicht in einem Zeichner-Beruf schnuppern wolle? Unsere Geometrie- und Zeichnungslehrerin sagten dasselbe und unterstützen mich auch.

Wieso eigentlich nicht?

Also schnupperte ich als Hochbauzeichner, Bauzeichner und zuletzt als Konstrukteur.
Beim Hochbauzeichner klappte es nicht. Der Konstrukteur-Beruf faszinierte mich am meisten.

Am Anfang erledigte ich die Arbeiten in der Schnupperlehre alle selbständig. Ich dachte, ich brauchte keine Hilfe, falsch.

Ich schaute auch im BIZ vorbei und liess mich beraten. Das war erfolgreich. In der Schule lernten wir Bewerbungen schreiben. Ich schickte einfach Bewerbungen ab, egal ob sie perfekt waren oder nicht.

In der Schnupperlehre als Konstrukteur merkte ich, dass die Firma mich nicht wählen würde, aber in jener Woche wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen im selben Beruf, an einem andern Ort.

Die Bewerbung, die ich geschickt hatte, war nicht ganz optimal, trotzdem wurde ich eingeladen. Ich zeigte dem Chef alles, was ich in der Schnupperlehre gemacht hatte und erzählte ihm meine Geschichte.

Am Ende sagte der Chef, ich hätte 50% Chancen.

Nach 2 Wochen wurde ich gewählt. Als Begründung sagte man mir, ich sei ehrlich, sage alles und hätte viel Material vorweisen können.

Deshalb empfehle ich euch: Seid immer ehrlich und sagt die Wahrheit, egal ob es für euch hart ist oder nicht, schaut dem Chef in die Augen und hört gut zu.

Yasin