Haiti und seine Entwicklung

Haiti - Einstige Perle der Karibik - Die Geschichte von Haiti

Die Geschichte von Haiti

Früher lebten in Haiti (früher Ayti, was bergiges Land bedeutet) die indianischen Ureinwohner, die Taíno.

Als Kolumbus am 5. Dezember 1492 die Insel entdeckte (und meinte, in Indien gelandet zu sein), gab es etwa eine halbe bis zu einer Million Indianer auf der Insel. Kolumbus befahl, dass Hispaniola ab jetzt zu Spanien gehöre und liess die Eingeborenen unter härtesten Bedingungen in Goldminen und Zuckerrohrplantagen arbeiten. Es starben dadurch viele Leute. Als es dann fast keine Arbeiter mehr gab, die auf den Zuckerrohrplantagen arbeiten konnten, wurden 1500 schwarze Arbeitsklaven nach Haiti verschleppt. Nach 50 Jahren gab es nur noch 200 Ureinwohner, 5000 Spanier und 30‘000 schwarze Sklaven.

Ab 1625 siedelten sich französische Seeräuber an an der Nordküste Hispaniolas. Es kam zu Kämpfen zwischen Spanien und Frankreich. Danach wurde die Insel in einen spanischen (Santo Domingo) und einen französischen Teil (Haiti) getrennt.

1791 schafften es die Schwarzen im Zuge der Französischen Revolution, die Unterdrückung der Weissen zu bekämpfen. Seit 1801 ist Haiti ein selbstständiges Land und gehört politisch nicht mehr zu Frankreich.

 

 

Haiti heute

 

Seit 2006 hat Haiti wieder eine Regierung und einen Präsidenten. Es gab viele innere Kämpfe, die zur Armut geführt haben, denn Haiti gilt als eines der 10 ärmsten Länder der Welt und als das ärmste der westlichen Hemisphäre. Lebensmittel sind knapp und teuer. Deswegen leiden viele Menschen an Krankheiten und Unterernährung. In der Hauptstadt, in Vororten und grösseren Städten leben viele Kinder und Jugendliche auf der Strasse. Diese geraten oft in Jugendgangs, wo sie selber zu Gewalttätern werden. Viele Jugendliche sind arbeitslos, weil es wenig öffentliche Schulen gibt und viele kein Geld für private Schulen haben. Denn Schuluniform, Lehrmittel und Schulgeld müssen von den Eltern bezahlt werden.  Das Erdbeben von 2010 hat die Lage leider nochmals um einiges verschlechtert.

 

Hunger

 

Der Hunger ist ein grosses Problem. 1/8 der Menschheit lebt in Hunger, dagegen ist jeder 5. übergewichtig. Jeden Tag sterben weltweit etwa 24‘000 Menschen an Hunger. In Haiti sind die Lebensmittel in Supermärkten oft fast so teuer wie bei uns, aber wir verdienen viel mehr. Viele kaufen die teuren Waren aus den USA, doch sie könnten die Nahrung aus dem eigenen Land kaufen. Doch viele sind der Meinung, dass die Lebensmittel der USA besser wären. Darum gehen viele Bauern in die Hauptstadt, die immer voller und voller wird und jetzt schon rund eine Million Menschen beherbergt. Hunger hängt auch von den Naturereignissen ab (z.B. Erdbeben und Dürre, Wirbelstürme).

 

 

Schule in Haiti

 

In Haiti sind ca. 70% der Bevölkerung Analphabeten, das heisst, sie können nicht lesen und schreiben. Von den rund 9 Millionen Einwohner leben ca. 80% unter der Armutsgrenze.

Die privaten Schulen sind meist gut geführt, aber kostenpflichtig. Für viele Familien reicht das Einkommen nicht aus, um die Kinder in die Schule zu schicken.

Eltern und Kindern wissen, dass die Kinder ohne Schule keine Zukunft haben. Sie arbeiten sehr diszipliniert.

Problematisch ist, dass die Kinder am Morgen um 7 Uhr oft mit Hunger in die Schule kommen und bis 13 Uhr oder auch teilweise auch bis 15 Uhr Schule haben. Durch den Hunger haben darum viele Kinder Konzentrationsschwierigkeiten oder sind anfällig auf Krankheiten. Mückenstiche der Tigermücke lassen Malaria und andere Krankheiten leichter ausbrechen und schlimmer wirken, weil die Abwehrkräfte fehlen.

 

 

Kontraste

 

Zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik gab es viele Kriege. Doch die beiden Völker sind auch jetzt immer noch Feinde. Offiziell z.B. gibt es keine Flüge von Haiti in die Dom. Rep., obwohl dies nur 20 min Flugzeit wären. Es gibt auch wenige Grenzübergänge. Nur drei haitianische Busunternehmen fahren regelmässig von der Hauptstadt in die Dominikanische Republik. Diese Fahrten sind nicht einfach und es ist auch schwierig, einen Platz zu bekommen.

In Haiti selber gibt es auch viele Kontraste zwischen Arm und Reich. Z.B. kaufen die Armen draussen auf dem Markt ein und wohnen tief in Schluchten. Während die Reichen im Supermarkt mit einem grossen Angebot einkaufen und hoch oben wohnen, wo es auch weniger Krankheitserreger und kühlere und bessere Luft gibt. Die Reichen können sich auch ein Bankkonto leisten und können leichter bei der Botschaft ein Visum holen. Es gibt auch unterschiedliche Spitäler, die iunterschiedlich viel kosten. Auf den Friedhöfen gibt es auch Unterschiede; jener für die Reichen und jener für die Armen sind an anderen Orten. Die Gräber sind unterschiedlich. Die Armen können sich Boxen für 2 oder 3 Jahre mieten und die Reichen können die Särge vergraben und den Platz für immer kaufen.

 

Haiti, ein Land der Farben, Kontraste, Schönheiten und Ungleichheiten.

 

 

Nick Unterhuber & Fabio Brunner