Schattenkinder

Schattenkinder

Als Schattenkinder werden in der Umgangssprache Kinder bezeichnet, die aus unterschiedlichen Gründen weniger Aufmerksamkeit bekommen, als ihnen üblicherweise zuteil werden sollte. Dies können beispielsweise Kinder sein, die einen Bruder oder eine Schwester mit einer Behinderung oder einer chronischen Erkrankung haben und deren Bedürfnisse insbesondere im Familienleben durch die Brüder und Schwestern, die oftmals viel Aufmerksamkeit und Pflege von den Eltern benötigen, häufig weniger wahrgenommen und befriedigt werden. Gleichfalls werden Kinder in Kriegs- und Krisengebieten, die wegen der Extremsituation zum Teil stark vernachlässigt werden oder auch völlig auf sich allein gestellt leben – überleben – müssen und deren Grundbedürfnisse vielfach deutlich hinter denen der Erwachsenen zurückstehen, ebenfalls als Schattenkinder bezeichnet.

In einem anderen Zusammenhang wird der Begriff Schattenkinder dann verwendet, wenn ein Kind lange Zeit stets eine ungewöhnlich blasse bzw. bleiche Gesichts- oder Hautfarbe hat. Möglicherweise ist dies auf eine genetische Ursache zurückzuführen.

wikipedia

 

In der Folge ein Abdruck eines Auschnitts von einem Lehrer, der  in den Jahren 1943-1944 Tagebuch geschrieben hat. Das ganze Tagebuch findest du unter www.lamedon.de/wk2d/tagebuch43-44.txt

 

1943 Mit dem Handwagen bringen Emmi und ??? die Koffer zur Bahn. Anne fährt wieder nach Warstein. Wir fahren weiter über Wuppertal nach Köln. Seit Januar 1941 sehe ich zum ersten mal den deutschen Rhein wieder. Weiter geht es nach Brohl, wo ich die ersten Gleeser treffe. Burgbrohl. Mit dem Auto geht's nach Glees. Dort hat Frau Daub ein herrliches Essen auf dem Tisch stehen. Und nun geht's nach der langen Fahrt müde zu Bett. Kein Wecker wirft uns morgen aus unseren Ehebetten. Denn keine Uhr geht.

 

15. 5.1943 Zuerst heisst es, alles etwas gemütlich einrichten und ordnen. Ich hacke etwas Holz. Nachmittags gehen wir zum Einkauf nach Wehr und zu föl.(?) Prümm [6].


16. 5.1943 Der Sonntag ist ein Ruhetag. Lange wird geschlafen. Am Nachmittag erfreuen wir uns im schönen Wald. In den letzten Tagen bin ich etwas viel gegangen. Der Fuß schwillt jeden Abend ordentlich an.


17. 5.1943 Hinter der Waschküche ordne ich den Geröllhaufen, hacke alles Holz und reinige mit Dora die Waschküche. An dem neugespannten Draht im Hof hängen die Anzüge aus dem Kleiderschrank.


18. 5.1943 Heute baumelt die Leibwäsche auf dem Draht. Ich ordne in den Papieren des Schreibtisches weiter. So kommt eins nach dem anderen dran. Dazwischen bleibt auch noch Zeit für die Liebe!


19. 5.1943 Wir räumen auf dem Speicher, als von Gisela eine Karte ankommt, dass sie uns Freitag besuchen will. Wenn wir nun auch mit dem Reinemachen nicht mehr fertig werden, so freut uns doch diese Nachricht sehr.


20. 5.1943 Von N.Lahnstein erhalte ich einen Anruf, dass Gisela schon morgen gegen 9Uhr in Burgbrohl sein wird. Ich freue mich auf das Wiedersehen sehr. Heute kommen auch die 2 Pakete aus Saybusch(? Laybusch?) und das Paket mit Liebhaberworl(?) aus Wien.


21. 5.1943 Ich gehe schon um 8.00Uhr zur Bahn, Gisela abholen. Fast 7 Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen. Auf dem Wege zur Bahn habe ich schon Doras Einkaufswünsche erledigt. Nun bummeln wir zwei das schöne Gleesbachtal hinauf. So viel haben wir uns ja zu erzählen. Unterwegs lädt uns Frau Daub ein, die durch ihre drolligen Erzählungen uns nicht mehr aus dem Lachen bringt. Nun sind wir zu dritt in der Wohnung. Es ist so recht gemütlich.


22. 5.1943 Gegen Mittag kommt auch Odilia, die wir vor einigen Tagen eingeladen hatten. Dora holt sie ab, weil sie noch etwas kaufen will. Leider ist im Herrenzimmer die Begrüßung von Seiten Odilias äußerst kalt und beleidigend. Den ganzen Nachmittag über bleibt Giselas Anrede an Odilia von ihr unberücksichtigt. Es ist ein trauriger Tag in meinem Heim.


23. 5.1943 Auch heute bleibt es so. Nach dem Mittagessen machen wir einen Spaziergang zum Cafe Waldfrieden, am See entlang nach Maria Laach und zurück. Endlich wird das Thema: Haus, Wäsche, Miete besprochen. Odilias Gedanken sind egoistisch, borniert, (alles verdrehend?). Müde kommen wir wieder in Glees an. Ich gebe Odilia ein Kuchenblech, eine(Buntform?) und 10 Einmachgläser.


24. 5.1943 Am frühen Morgen fahren wir alle 4 nach Brohl. Mit gehässigen Worten(?) geht Odilia ohne Abschied von Gisela, da ihr Zug nach Neuwied zuerst abfährt! Wir 3 fahren weiter nach Ahrweiler, wo wir endlich unsere Wäsche abholen. In der Wohnung sehen wir uns in den alten Räumen um. Auffallend ist die eigenartige Verteilung der Wäsche. Zum Mittag holt Gisela 3 Flaschen Bier, die wir bei unseren Butterbroten trinken. Wir prüfen und verpacken unsere Wäsche. Dann gehe ich mal in die Nachbarschaft. Heinrich Peters treffe ich an. (???) ist in Stalingrad geblieben. Auf der Heimfahrt fährt Gisela mit bis Neuenahr und geht dort zu Familie ?acker. In Burgbrohl holt uns Maria Daub mit dem Wagen ab.


25. 5.1943 Den Nachmittag verbringe ich mit Besuchen der Nachbarschaft: Nuppeney(?), Maur und Neuhöfer [7].