Vietnamkrieg

Der Vietnamkrieg und seine Folgen heute

25 Jahre nach Kriegsende sind die Auswirkungen des Vietnamkrieges noch immer verheerend: Nach wie vor werden Kinder mit teilweise schweren Missbildungen geboren, weil die Millionen von giftigen Herbiziden, die die amerikanischen Streitkräfte zur Entlaubung über Südvietnam versprüht haben, in die Nahrungskette gelangt sind und so bereits die dritte Generation Vietnamesen schädigen. Heute leiden etwa eine Million Menschen an den Spätfolgen, darunter Zehntausende von Kindern.

Vor 25 Jahren, am 30. April 1975, ging der Vietnam-Krieg mit dem Fall der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon zu Ende. Politisch mag sich die Indochina-Frage nach den beiden Kriegen unter französischer und amerikanischer Führung erledigt haben: Die Spätfolgen für die Bevölkerung sind jedoch nach wie vor unermesslich. In den betroffenen Regionen haben die Menschen heute noch immer unter dem damaligen Einsatz von Chemiewaffen zu leiden.

Berüchtigt ist insbesondere Agent Orange, eine Abart eines damals in der amerikanischen Landwirtschaft häufig verwendetes Unkrautvertilgungsmittels. Zwischen 1961 und 1971 wurden je nach Quelle - zwischen 72 und 90 Millionen Liter dieser sogenannten Herbizide über einem Viertel des vietnamesischen Staatsterritoriums versprüht, um die Bäume zu entlauben und den feindlichen Truppen damit die Möglichkeit zu nehmen, im Schutze des Waldes Deckung zu finden. Noch heute liegen grosse Waldgebiete brach und kontaminierte Trinkwasserquellen machen noch immer viele Orte für Menschen unbewohnbar.

 

Vietnam

Die sozialistische Republik Vietnam nimmt eine Fläche von 331 114 km2 ein, ist also rund achtmal grösser als die Schweiz. Hauptstadt ist das nordvietnamesische Hanoi an der Grenze zu China mit einer Einwohnerzahl von rund 2,2 Mio. 1997 lebten in Vietnam gegen 77 Millionen Menschen, davon 20 % in Städten. Grösste Stadt mit fast 4 Mio. Einwohnern ist Ho-Ch-Minh-Stadt (Saigon) im Mündungsgebiet des Mekong in Südvietnam. 55% der Einwohner sind Buddhisten, 5% Katholiken, zirka 180 000 Protestanten, daneben existieren Taoisten, Konfuzianer und zahlreiche Sekten. Führende und bestimmende Kraft ist die kommunistische Partei Vietnams mit rund 2,8 Mio. Mitgliedern. Das Bruttosozialprodukt je Einwohner betrug 1997 310 US $. 18 % der Erwerbstätigen arbeiteten 1996 im Dienstleistungssektor, 13 % in der Industrie und 69 % in der Landwirtschaft. 1998 wurde eine Arbeitslosigkeit von durchschnittlich 7 % geschätzt, auf dem Land gar 30 - 35 %.

Die Auslandverschuldung Vietnams betrug 1997 mehr als 21,5 Milliarden US $.